Semesterferien 2

11 - Antonia, Hannah, Yvonne, Klara, Jennifer @ Mädels-Zimmer 2

Antonia und ihre Freundinnen diskutierten angeregt, was sie am nächsten Tag tun wollten. Keine von ihnen wollte Zeit am Strand vor der Herberge verbringen und sich den Kommentaren der Kommilitonen aussetzen. Bei der Suche nach einer alternativen Beschäftigung wurde es schwierig.

»Wir könnten in die Stadt fahren und etwas shoppen gehen«, schlug Yvonne vor.

»Ich bin dabei«, stimmte Antonia zu. »Ich könnte noch einen Bikini gebrauchen.«

»Hast du nicht vier dabei?«, wollte Klara wissen. »Dir fällt es doch jetzt schon schwer, dich zu entscheiden.«

»Was kann ich denn dafür, wenn ich in allem so fabelhaft aussehe?«

»Was wäre denn dein Vorschlag?«, wollte Yvonne von Klara wissen.

»Wir könnten uns ein Stück weiter weg an den Strand legen. Immerhin sind wir deswegen ja hier. Shoppen können wir auch zu Hause.«

»Stimmt auch wieder«, dachte Yvonne laut nach. »Was meinst du, Hannah?«

Die Angesprochene reagierte nicht. Ihre Augen waren auf ihr Smartphone fixiert, während ihre Finger mit kleinen Pausen immer wieder fleißig tippten. Dazu huschte in regelmäßigen Abständen ein Lächeln über ihr Gesicht. Die Anzeichen waren für die anderen Frauen eindeutig.

»Schreibst du wieder mit deinem neuen Lover?«, wollte Antonia wissen. »Wie hieß der noch gleich? Benjamin?«

»Ben. Einfach nur Ben«, korrigierte Klara, während Hannah noch immer nicht von ihrem Handy aufsah.

»Erde an Hannah!«, rief Yvonne. »Kannst du dich mal bitte auf unser Gespräch konzentrieren?«

»Oh, entschuldige.« Hannah legte tatsächlich ihr Handy beiseite und hatte doch immer noch ein Auge darauf.

»Wie geht es dem Traumprinzen?«, wollte Yvonne wissen.

»Er findet es genauso schade wie ich, dass kurzfristig kein Platz mehr frei war.«

»Sonst hätte er zusehen können, wie du nackt vor allen anderen rumspringst«, warf Antonia ein. »Das hätte ihn bestimmt begeistert. Na ja, jetzt muss er auf die Nacktfotos warten, wenn sie auf dem Campus kursieren. Dann ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis er sich eine andere sucht.«

»Von dir gibt es genauso Nacktfotos«, gab Hannah zurück.

»Das wird mein Vater schon klären«, war sich Antonia sicher.

»Wie das?«, wollte Yvonne wissen.

»Er kennt ein paar gute Anwälte und die richtigen Leute in der Uni«, erklärte Antonia. »Jeder, der es auch nur wagt, ein Bild weiterzuschicken, wird vor Gericht gezerrt und anschließend der Uni verwiesen.«

»Dann könntest du das gleiche doch auch für uns arrangieren«, meinte Hannah.

»Weißt du, wie teuer die Anwälte sind?«

»Ernsthaft jetzt? Du willst unsere Bilder rumgehen lassen, aber deine nicht?«

»Na ja, wie gesagt, soviel gibt es bei dir nicht zu sehen«, scherzte Antonia. »Aber ich schaue mal, was sich machen lässt.«

»Danke«, warf Yvonne ein, bevor Hannah gegen die Aussagen von Antonia protestieren konnte. »Können wir uns dann wieder der Frage zuwenden, was wir morgen machen wollen?«

»Was auch immer es ist, fahrt doch einfach jetzt schon los«, kam es von Jennifer.

Die Studentin hatte sich von ihrem Bett erhoben und war die Leiter heruntergeklettert. Selbst durch ihre Kopfhörer hatte sie die Gespräche der anderen mit anhören müssen. Jetzt wollte sie einfach nur etwas Ruhe und sich gleichzeitig der Frage widmen, warum das Duschen bei Sophie so lange dauerte.

»Bis später ihr Süßen«, verabschiedete sich Jennifer mit einem sarkastischen Tonfall, ehe sie das Zimmer verließ.

»Eingebildete Kuh«, stellte Antonia fest und Yvonne pflichtete ihr bei.