Semesterferien 2

24 - Hannah, Antonia, Klara @ Strand

Hannah starrte noch immer fassungslos auf ihr Handy. Die Studentin fand den Bikini, welchen sie zu diesem Zeitpunkt trug, schon sehr gewagt. Sie hatte sich für das knappe Stoffdreieck, welches ihren Schambereich bedeckte, die Bikinilinie etwas mehr als sonst rasieren müssen. Nun wurde von ihr gefordert mit noch weniger Stoff über den Strand zu laufen und das vor den Augen ihrer Mitstudenten sowie anderer Badegäste.

»Du hast nicht mehr viel Zeit«, mahnte Antonia. »In der Nachricht steht, dass du zehn Minuten hast, um mit der Aufgabe zu beginnen. Sonst werden die Fotos versendet.«

»Hetz mich nicht!«, fauchte Hannah. »Ich kann selbst lesen.«

»Etwas mehr Handeln wäre dann allerdings auch wünschenswert. Oder willst du etwa, dass die Bilder an alle Menschen in unserem Umfeld verschickt werden?«

»Natürlich möchte sie das nicht«, versuchte Klara zu vermitteln. »Das will keine von uns.«

»Wo bekomme ich denn so ein Teil her?«, fragte Hannah nach einem erneuten Blick auf ihr Handy. »Noch dazu so schnell?«

»Ich glaube, dass es sowas da vorne am Kiosk zu kaufen gibt«, meinte Klara und zeigte den Strand hinauf.

»Dann mal los«, kam es von Antonia, die aufgestanden war und ihre Sachen zusammenpackte.

»Was ist mit Yvonne?«, wollte Hannah wissen.

»Lass sie«, meinte Klara. »Wir haben jetzt keine Zeit. Sie erfährt es nachher.«

»Oder in ein paar Minuten, wenn Hannah quasi nackt an ihr vorbeiläuft«, dachte Antonia laut nach.

»Nicht hilfreich«, merkte Klara an, ehe sie Hannah dabei half, deren Sachen zusammenzusuchen.

Anschließend liefen die drei Freundinnen den Strand entlang zu dem Kiosk, bei dem Klara sicher war, dass es Mikro-Bikinis zu kaufen gab. Den ganzen Weg über sprach die Sportstudentin ihrer Freundin Mut zu. Sie selbst wollte nicht in deren Haut stecken und ahnte zu Recht, dass Hannahs Nervosität sie fast lähmte.

»Guten Morgen, die Damen«, begrüßte der Kioskbesitzer die drei Studentinnen wenig später. »Was darf es denn sein?«

»Sie verkaufen doch Mikro-Bikinis, oder?«, wollte Klara wissen.

Der Mann mittleren Alters zeigte lächelnd auf einen Korb mit Kugeln. Diese waren etwas größer als Golfbälle und in verschiedenen Farben, welche den Farben der darin enthaltenen Bikinis entsprachen. Hannah wollte bereits das erstbeste Exemplar greifen, als Klara sie zurückhielt.

»Nicht weiß«, meinte die Sportstudentin. »Da schimmert am Ende zu viel durch.«

»Nicht, dass eh fast alles offen liegt«, meinte Hannah missmutig und doch war sie für den Tipp dankbar. »Dann nehme ich einen braunen. Was kostet so ein Teil?«

»Fünf Euro«, erklärte der Verkäufer und nahm wenig später das Geld entgegen.

Der Mann im Kiosk sah verwundert drein, als Hannah nach einem Platz zum Umziehen Ausschau hielt. Zum einen wurden wenige Mikro-Bikinis verkauft und zum anderen oft nur als Scherzartikel. Die meisten Frauen kauften einen für ihre Freundin zum Junggesellinnenabschied oder als Überraschung fürs heimische Schlafzimmer.

»Lasst uns schnell zur Herberge gehen«, meinte Hannah.

»Keine Zeit«, stellte Klara beim Blick auf die Uhr fest. »Du hast nur noch zwei Minuten.«

»Oh Scheiße!«, jammerte Hannah.

Klara zog ihre Freundin hinter den Kiosk. Dort hielten sie und Antonia gemeinsam ihre Handtücher als Sichtschutz hoch, während Hannah widerwillig ihren Bikini auszog. Als die Studentin splitternackt war, fühlte sie sich der Ohnmacht nahe. Hannah hörte das Rauschen der Welle und die Schreie von kleinen Kindern in der Nähe. Und sie stand völlig ohne Klamotten da und es würde kaum besser werden.

»Mach schon«, trieb Antonia sie an und wurde dafür von Klara mit einem mahnenden Blick bedacht. »Was denn? Wenn sie weiter trödelt, war das hier alles umsonst.«

»Sie hat ja recht«, meinte Hannah mit Blick zu Klara.

Schnell öffnete die Studentin die kleine Kugel in ihrer Hand. Obwohl sie geahnt hatte, was sie erwartete, war Hannah einmal mehr entsetzt. In ihren Händen hielt die junge Frau allem voran eine Menge Schnüre. Nur drei winzige Stoffdreiecke waren vorhanden.

»Los jetzt!«, kam es erneut von Antonia.

Schnell stieg Hannah in das Unterteil und zog es nach oben. Das Stoffdreieck bedeckte gerade so die Schamlippen und ließ somit den Großteil von Hannahs Schamhaardreieck frei.

»Deswegen sage ich immer, dass du dich mal anständig rasieren sollst«, merkte Antonia an.

»Echt? Deswegen?«, kam es von Klara, die anschließend versuchte, Hannah zu beruhigen. »Der Farbton passt ganz gut. So hat man vielleicht von Weitem den Eindruck, dass da mehr Stoff ist.«

»Zumindest jede Menge Pelz.«

»Antonia!«

»Was denn? Ist doch wahr!«

Hannah ignorierte das Gespräch. Sie zog unterdessen das Oberteil an und knotete die Schnüre im Nacken sowie hinter dem Rücken zusammen. Auch hier bedeckten die Stoffdreiecke gerade so das Nötigste. Die Studentin konnte froh sein, dass sie verhältnismäßig kleine Nippel hatten, sonst hätten die Warzenhöfe an den Seiten herausgeschaut. So drückten sich die beiden Knospen lediglich etwas durch den dünnen Stoff.

»Dann mal los«, meinte Antonia und nahm das Handtuch runter, kaum dass Hannah den wenigen Stoff zurechtgerückt hatte.

»Hast du eine Wette verloren?«, wollte der Verkäufer wissen, als Hannah fast unbekleidet an ihm vorbei zum Strand lief.

»So ungefähr«, antwortete Klara und sie rechnete ihm hoch an, dass er nicht versucht hatte, ihre Freundin zu bespannen. »Danke nochmal.«

»Jederzeit«, versicherte der Mann im Kiosk, während sein Blick auf Hannahs nackte Pobacken fiel.

»Wie genau war die Anweisung?«, wollte Hannah wissen.

»Du musst von einem Rettungsschwimmerposten zum nächsten laufen«, erinnerte Klara ihre Freundin.

»Das packst du«, ermutigte Antonia Hannah.

»Und wir beide sollten die Augen offen halten«, meinte Klara an Antonia gerichtet. »Wenn unser Erpresser etwas von der Aufgabe mitbekommen will, muss er oder sie uns zusehen.«

»Gut mitgedacht«, stellte Antonia fest. »Den Typen schnappen wir uns und dann gnade ihm Gott.«

»Es könnte aber auch eine Frau sein«, erinnerte Klara.

»Dabei ist die Lesbe doch gar nicht da.«

»Ich habe nicht gesagt, dass es Franziska ist.«

»Warum sollte uns eine andere Frau sowas sonst antun, hm?«, wollte Antonia wissen. »Na ja, obwohl. Neid ist immer ein Grund.«

Hannah blendete das Gespräch um sie herum erneut aus. Sie konzentrierte sich nur darauf, zum nächsten Rettungsschwimmerposten zu kommen und dann die Strecke zu absolvieren. In Gedanken war sie bereits dabei, sich in ihrem Bett zu verkriechen.

»Da wären wir.« Klara nickte Hannah aufmunternd zu.

Die beiden Rettungsschwimmerinnen sahen die drei Studentinnen und besonders Hannah verwundert an. Da teilweises oder gar komplettes Nacktbaden am kompletten Strand geduldet wurde, wurde keine Regel verletzt und doch wirkte das Bild komisch. Warum dann nicht direkt komplett nackig?

»Können wir euch helfen?«, wollte eine der Frauen wissen.

»Nein, danke«, meinte Klara, ehe sie Hannah und Antonia den Strand entlang folgte.

Wie erwartet zog Hannah sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Niemand, an dem sie vorbeikam, ließ es bei einem Blick bewenden. Viele mussten sich vergewissern, dass tatsächlich so etwas wie ein Bikini vorhanden war.

Hannah spürte zunehmend die Blicke auf ihrem Schambereich. Selbst wenn es aus der Ferne wirklich wie ein normales Bikini-Höschen aussehen würde, so war das unbedeckte Schamhaar von Nahem doch nicht zu übersehen. Da war das kleine Stoffdreieck, welches sich über die Schamlippen spannte, ein geringer Trost.

Und kaum, dass sie an ein paar Badegästen vorbeigelaufen war und diese einen Blick auf ihren Busch und den fast blanken Busen geworfen hatten, bekamen sie die Gelegenheit, auch den nackten Po zu betrachten. Hannahs Gesicht brannte vor Scham, als sie an ihren Kommilitonen vorbeilief. Robert sah auf und bekam kurz darauf den Mund nicht mehr zu.

»Was zur Hölle?«, entfuhr es Yvonne, als sie erkannte, was ihren Ferienflirt abgelenkt hatte.

»Wir erklären es dir später«, gab Klara kurz angebunden zu verstehen.

Anschließend waren es nur noch wenige Meter und Hannah hatte ihren Spießrutenlauf überstanden. Sie riss Klara wahllos ein Badetuch aus der Hand und wickelte es sich um den Körper, ehe sie gefolgt von den beiden anderen zur Jugendherberge rannte.