Semesterferien 2

19 - Mädels @ Mädels-Zimmer 1

Lee rannte als erste ins Zimmer, dicht gefolgt von Amelie, Jessica und Theresa. Alle vier mussten erst einmal wieder zu Atem kommen. Besonders Lee war noch immer voller Adrenalin und realisierte langsam, dass sie es wirklich getan hatte. Sie hatte vor David ihre Brüste entblößt und allein der Gedanke daran ließ ihre Brustwarzen erneut hart werden.

»Respekt«, kam es von Theresa. »Für einen Moment dachte ich, du ziehst es nicht durch.«

Jessica und Amelie nickten zustimmend.

»Ganz ehrlich«, gab Lee zurück, »für einen Moment war ich mir auch nicht sicher, ob ich es wirklich tun soll.«

»Aber warum gerade er?«, wollte Jessica wissen. »Von allen Typen hier und am Strand? Warum David?«

»Weil wir eventuell noch mal Spaß mit ihm haben können«, erklärte Theresa. »Das wird aber nur funktionieren, wenn er uns nicht meidet wie der Teufel das Weihwasser.«

»Ein treffender Vergleich«, meinte Lee und grinste.

»Warum fühlt er sich in eurer Gegenwart so unwohl?«, wollte Amelie wissen.

»Sollen wir es ihr erzählen?«, fragte Theresa ihre beiden Mitbewohnerinnen.

»Was erzählen? Kommt schon!« Amelie sah die anderen drei erwartungsvoll an.

»Na ja, es ist nicht das erste Mal, dass wir Flaschendrehen spielen«, erklärte Jessica.

»Und er hat das letzte Mal mitgespielt?«, unterbrach Amelie sie sofort. »Habt ihr ihm eine peinliche Aufgabe gestellt?«

»Ich dachte, du willst die Geschichte hören«, meinte Theresa. »Aber ja, eine peinliche Aufgabe war am Ende des Tages der Grund.«

Von nun an lauschte Amelie der Geschichte der drei Freundinnen. Sie musste spontan grinsen, als Lee detailliert beschrieb, wie Jessica nackt die Küche putzte und beim letzten Schritt alles offenbarte. Die besagte Mitbewohnerin lief unterdessen rot an.

»Jedenfalls kniet sie da, streckt uns ihren Hintern entgegen und unter dem nackten Arsch siehst du ihre blanke …«, wiederholte Lee, doch Jessica unterbrach sie abrupt: »Ich glaube, Amelie kann es sich vorstellen. Können wir jetzt endlich zu dem zweiten Abend kommen?«

»Sicher, dass du nicht noch etwas vom ersten Abend erzählen willst?«, hakte Theresa nach.

»Ich hatte nichts mit ihm«, erklärte Jessica bestimmt. »Als er angefangen hat, mich zu erpressen, habe ich ihn direkt rausgeworfen.«

»Das meinte ich auch nicht«, stellte ihre Mitbewohnerin klar. »Du bist damals nur recht zeitig ins Bett gegangen und nach gestern habe ich mich gefragt, ob du vielleicht einen bestimmten Grund hattest. Einen, bei dem du allein sein wolltest.«

»Nein, hatte ich nicht«, kam die Antwort von Jessica, die erneut rot anlief.

»Und was war jetzt mit dem zweiten Abend?«, wollte Amelie wissen und erntete dafür einen dankbaren Blick von Jessica.

»Wie du dir denken kannst, kam David mit der Erwartung, uns allen die Klamotten vom Leib zu reißen«, fing Theresa an. »Wir waren jedoch vorbereitet und wenn wir ganz ehrlich sind, haben wir unserem Glück etwas nachgeholfen.«

»Etwas?«

»Keine Angst, mit dir spielen wir absolut fair.«

»Gut zu wissen. Also war David als erster nackt.«

»Genau«, bestätigte Lee. »Nur als die Unterhose fallen sollte, hat er gezögert. Da haben wir ihm eine peinliche Aufgabe als alternativen Wetteinsatz angeboten.«

»Und was war der Wetteinsatz?« Amelie konnte die Spannung kaum noch aushalten.

»Na ja, das was Jessi gestern gemacht hat. Nur halt ohne Bettdecke und dafür mit viel Licht auf Knien vor uns dreien.«

»Er musste sich vor euch einen runterholen?« Amelie grinste von einem Ohr zum anderen, als sie sich die Szene vorstellte. »Hat er denn was zu bieten?«

»Ehrlich gesagt war es optisch sehr ansprechend«, meinte Theresa und grinste. »Nachdem er fertig war, musste er die Sauerei übrigens aufwischen. Wie du vorhin sicher verstanden hast, ist uns Sauberkeit in der Küche sehr wichtig.«

»Bis in den letzten Winkel, nicht wahr, Jessi«, scherzte Lee, ehe sie sich wieder Amelie zuwandte. »Jedenfalls weißt du jetzt, warum er sich in unserer Nähe mitunter unwohl fühlt.«

»Ja, das kann ich verstehen. Danke für die Erklärung«, meinte Amelie. »Wie geht es denn jetzt bei uns weiter?«

»Lee muss eine Aufgabe stellen und die Flasche drehen«, erklärte Theresa, während sie das Spielgerät holte. »Was darf es sein?«

Lee war noch von ihrer Begegnung mit David voller Adrenalin und die Erinnerung an die zwei Spieleabende hatte sie zusätzlich hibbelig werden lassen. Bei einer Chance von eins zu vier wurde sie mutig und wollte eine Aufgabe stellen, welche die vorangegangene toppte.

»Die Auserwählte darf sich nicht im Zimmer umziehen, sondern muss bis zum Strand damit warten. Außerdem müssen erst alle Kleidungsstücke abgelegt werden, bevor Badebekleidung angezogen werden darf und ein Verstecken unter dem Handtuch ist natürlich verboten.«

Lee genoss in der Folge die entsetzten Gesichter der anderen drei Studentinnen. Im Gegensatz zu Lees fünf Sekunden würde es im Idealfall nur eine sein, aber dafür komplett nackt und am Strand. Jede wollte diese Aufgabe vermeiden und konnte doch kaum erwarten, einer Kommilitonin bei der Erfüllung zuzusehen.

»Bereit?«, wollte Lee wissen und legte die Flasche auf den Tisch.

Die anderen stellten sich um diesen herum und atmeten noch einmal tief durch, ehe das Spielgerät in Bewegung gesetzt wurde. Jedes Mal, wenn der Flaschenhals an ihnen vorbeizog, dachte jede daran, wie es wäre, splitternackt bei helllichtem Tag am Strand zu sein. Sofort fielen ihnen Janine und Tim ein, die komplett hüllenlos an ihnen vorbeigerannt waren.

»Nicht schon wieder ich«, jammerte Jessica, als die Flasche am Ende auf sie zeigte.

»Gestern bei Mondschein und heute bei Sonnenschein«, meinte Theresa grinsend.

»Du hast gut lachen«, gab Jessica mit bösem Blick zurück. »Du wurdest bisher verschont.«

Während sie noch immer ihr Pech verfluchte, suchte Jessica ihren Badeanzug sowie ein Handtuch heraus und packte beides in ihren Rucksack. Schon war sie fertig. Ihre Zimmergenossinnen zogen sich hingegen allesamt aus.

Als Franziska einen Moment später in den Raum kam, schreckten die drei nackten Studentinnen kurz auf, beruhigten sich aber schnell wieder. Anschließend zogen sie ihre Bikinis an.

»Meinetwegen müsst ihr euch nicht bedecken«, meinte die Sportstudentin und grinste. »Jessica, du scheinst ja ziemlich schnell gewesen zu sein.«

»Superschnell«, warf Lee ein und grinste. »Hoffen wir, dass das so bleibt, nicht wahr, Jessi?«

»Können wir dann?«, drängelte die Angesprochene, denn sie wollte nicht warten, bis sich zahlreiche Badegäste am Strand tummelten.

»Mach mal keinen Stress«, erklärte Lee. »Ich muss nur noch schnell was zu trinken und ein Badetuch einpacken.«

»Was machst du?«, wollte Theresa in der Zwischenzeit von Franziska wissen.

»Emily will mir einen Strandabschnitt etwas weiter weg zeigen.«

»Wollen wir da nicht auch hin?«, schlug Jessica vor.

»Netter Versuch«, meinte Lee. »Wir bleiben hier.«

»Dann wäre das ja beschlossen«, kam es von Theresa, die gemeinsam mit den drei anderen das Zimmer verließ. »Euch viel Spaß, Franzi.«

»Werden wir haben«, rief die Sportstudentin den Kommilitoninnen nach.

Anschließend suchte sie alles zusammen, was sie und Emily für den Strand brauchen würden. Während sie das tat, dachte sie über das Bild nach, das sich ihr beim Betreten des Zimmers geboten hatte. Die drei nackten, jungen Frauen waren hübsch anzusehen gewesen, doch bei Weitem nicht der Höhepunkt ihres bisherigen Tages gewesen. Der Anblick der hüllenlosen Emily, welche durch die Gemeinschaftsdusche lief, war ihr viel tiefer im Gedächtnis geblieben und brachte sie auf wilde Gedanken.

Bei der Suche nach Emilys Bikini griff Franziska nach der Tasche ihrer Freundin, welche diese achtlos neben das Bett gestellt hatte. Wenn sie am vorherigen Tag am Strand gewesen war, mussten ihre Badesachen da drin sein.

Als Franziska die Tasche jedoch auspackte, fand sie nicht annähernd das, was sie erwartet hatte. Zuerst kamen ihr Klamotten entgegen, die definitiv nicht Emily gehörten und auf den zweiten Blick war sich die Sportstudentin sicher, dass die Kleidung einem Mann gehören musste.

›Hat Emily heimlich irgendwas mit einem Kerl?‹, dachte Franziska nach. ›Hat sie deshalb vorhin so viel Zeit mit ihrem Handy verbracht? So lange dauert es nicht, das Wetter nachzuschauen. Aber warum hat sie die Klamotten mitgenommen? Hat sie ihn nackt zurückgelassen?‹

Franziska musste bei dem Gedanken kurz schmunzeln, wenngleich die Fragezeichen nicht kleiner wurden. Das änderte sich auch im nächsten Moment nicht, als sie eine unauffällige Plastiktüte in der Tasche fand. Auch hier war die Studentin sicher, die Badesachen ihrer Freundin zu finden und befürchtete, dass diese vom Vortag noch nass sein könnten.

Stattdessen saß Franziska kurz darauf fassungslos im Zimmer. In den Händen hielt sie einen Strap-on sowie ein Buch über Analsex. Den beiliegenden Kassenzetteln zufolge hatte Emily beides am Tag zuvor gekauft. Aber warum? Welche Seite an Emily kannte Franziska nicht?

Für einen kurzen Moment dachte die Sportstudentin darüber nach, wie es wäre mit Emily und ihrem Strap-on zu spielen. Dann fiel ihr Blick wieder auf das Buch. Analsex war nicht wirklich ihre Welt, noch dazu mit einem derart groß gearteten künstlichen Freudenspender.

›Oh, Emily, was verheimlichst du vor mir?‹

Sorgsam machte sich Franziska daran, alle Sachen wieder so in die Tasche zu packen, wie sie diese vorgefunden hatte. Als sie den Verschluss zu klicken ließ, fiel ihr auf, dass sie bei der Suche nach dem Bikini noch immer nicht vorangekommen war. Ein nachdenkliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie diese Information verarbeitet hatte.

Plötzlich kam jemand ins Zimmer.

Emily.

»Hast du alles?«, wollte diese wissen.

»Na klar«, gab Franziska zurück und beugte sich über Emilys Bett. »Nur noch deine Sonnenbrille und wir können los.«

»Danke«, meinte Emily, als ihr Franziska die Sonnenbrille reichte und setzte diese auf. »Dann mal los.«